Freitag, 25. September 2015

25. September - Fazit

Knossos. Matala. Elafonissi.
Alles "must-sees" für Kreta.
Alle haben wir sie links liegen gelassen.
Der Osten, der Süden - alles unentdecktes Land. 
Ist aber auch ganz schön groß hier.

Weitere Bilanz:

Raki für zwo fuffzich gekauft.
Längste Schlucht durchwandert.
Höchsten Berg bestiegen.
Niedliche Tiere gestreichelt.
Sechs Dornen in meiner Hand, die sicher irgendwann wieder rauskommen.
Ein Toter. Keine Verletzten.

Und das sagt Nepal-Joe:
Der Geschmack einer milden Zwiebel unterscheidet sich nicht von dem eines Apfels, wenn man mit zugehaltener Nase, herzhaft hineinbeist.

Bleibt ab jetzt unbesetzt: Tisch in einem Cafe in dem wir nie waren.

24. September - Noch ne Hochebene


Das schöne an Hochebenen: Man kann hoch fahren.
Oben leben Menschen in Dörfern.
All diesen Menschen kann man"Guten Tag" sagen und wieder runter fahren.
Auf dem Weg zur Lassithi-Hochebene entdecken wir einen großartigen Lost-Place:
Ein halb mit Wasser überflutetes Dorf an einem Stausee.

Geheimer Lost-Place an geheimer Straße zu geheimer Hochebene (Lassithi)

Beliebtes Foto-Objekt in megageheimen Lost-Place.

Fotografiert alles weg.: Sky Wachtelborn
Der Besitzer dieser Antenne zahlt bis heute Fernsehgebühren.

Finde Nepal-Joe!
Aaaaawwwwwww!

Donnerstag, 24. September 2015

23.September - The real labyrinth

Knossos! Knossos! Knossos!
Wer Kreta besucht muss nach Knossos fahren.
Allein, es interessiert mich einfach nicht.
Ich will lieber Moped fahren!
Nepal-Joe ist schnell überzeugt.
Jetzt brauchen wir nur noch ein Ziel.

Wir entscheiden uns für das in den 1920er Jahren in Vergessenheit geratene (wahre) Labyrinth des Minotaurus.

Ein 9000 Quadratmeter großes Höhlensystem.
Garantiert touristenfrei, weil schwer zugänglich und gefährlich.
Wir wollen nur mal schauen......

Nach zwei Stunden Fahrt, einer steinigen Piste, vorbei an zähnefletschenden Schäferhunden:
Eine Felswand. - Davor ein Loch, groß genug für eine Person.

Nepal-Joe traut sich.

"Ich geh da nicht rein" melde ich Protest an.
Es hilft nichts.
Ich muss mein Gesicht wahren - Verdammt!
Ich zwänge mich durch das enge Loch.
"Ist ja total dunkel hier!"
Unterdrückte Panik. Beklemmung.
Was wenn der Eingang zusammenstürzt?
Gefangen im Labyrinth des Minotaurus.
Ich laufe 20 Meter bis zur ersten Weggabelung.
Nepal-Joe muss draußen bleiben um Hilfe zu holen, falls ich verschüttet werde.

Ein Höhlenforscher bin ich also nicht.

"Zum Labyrinth des sicheren Todes? - Da lang, Fremder!"
Dieser Mann hat eine Vision: Den Tod aller Expeditionsteilnehmer.
Dezente Warnung am Wegesrand.

Das Ziel. - Genau wie im Reiseführer beschrieben.
Nepal-Joe traut sich.
"Reiß Dich zusammen Du Memme!"

Beweisfoto.
Will lieber wieder spazieren gehen: Sky Wachtelborn.






22. September - Gegen das System!

"Das Abenteuer ist zu Ende! Bitte geben Sie Ihre Wanderschuhe an der Rezeption ab und begeben Sie sich augenblicklich zum Buffet! Ich wiederhole....."

Die Urlaubshölle existiert und wir haben sie gesehen.
Wir leben mittendrin!

Frühstück gibts von 7 bis 10.
Abendessen von 19:00 - bis 21:15 Uhr.
Man spricht deutsch.
Man spricht französisch.

Gelangweilte Paare, Familien mit Kinder, Rentner und seltsam geformte Homunkuli laufen wie sedierte Kaninchen über die Anlage.
Es gibt sogar eine kleine Bahn auf Rädern, wie im Freizeitpark.
Ich weiß nicht wohin sie fährt, denn hier gibt es nichts außer weiterere Hotels und Souvenirshops.

Wir verfüttern unseren guten Ziegenkäse an zwei herrenlose Hunde, die über das Hotelgelände streunen und die Gäste erschrecken.
Gerade habe ich noch Hundefutter gekauft.
Gegen das System!

Und das sagt Nepal-Joe:
"Wußtest Du, dass John Snow tot ist?"


Die Urlaubshölle existiert!
Gegen das System: Chip & Chap



Dienstag, 22. September 2015

21. September - Altes Arschloch Natur

Zukunft:
Opa Wachtelborn und Opa Joe sitzen am warmen Kamin. Um sie herum eine Kinderschar. "Opas! Erzählt doch noch mal die Geschichte wie ihr auf den hohen Berg in Kreta gewandert seid.." - Na gut. Und das war so:

Um 7:30 Uhr beginnen wir unseren Aufstieg auf Kretas höchsten Gipfel (Timios Stavros).
Läppische 2456 Meter hoch.
Ein müdes Lächeln umspielt meine Lippen. Nepal-Joe feilt sich gelangweilt die Fingernägel.
Am Himmel eine einsame Wolke. Es ist angenehm kühl.
Wir laufen los.

Einen Weg gibt es nicht, doch jemand hat rote Punkte und Pfeile auf Steine und Felswände gemalt.
Gemächlich aber ohne Pause bewältigen wir den, mal mehr mal weniger steilen, Gipfel in 3,5 Stunden.

Unterwegs treffen wir immer wieder auf Schafe und Ziegen.
Mit ihren ehrfurchtgebietenden Lauten (Mäh! Blöök! Bäääääh!) warnen sie uns davor ihnen zu Nahe zu kommen.

Auf dem Gipfel ist es unerwartet stürmisch. In erstaunlicher Geschwindigkeit treibt der Wind die Wolken vom Norden über den Berg in die Nida-Hochebene. Ein beeindruckendes Bild und wir stehen nur wenige Meter entfernt, teilweise darüber, manchmal mittendrin.

Moment mal.....Wolken?

Ein leichtes Grummeln liegt in der Luft.
"Hast Du gerade gegrummelt, Nepal-Joe?"
 "Nein. Hast Du gerade mit Blitz fotografiert, Sky Wachtelborn?"
 "Ähm...Nööö.."

Wir beschließen zurückzuwandern.
Nur 50 Meter vom Gipfel entfernt: Hagel.
Noch lachen wir. - "Hört sicher gleich auf".
Tut es nicht!
Nach einer halben Stunde hat das Gewitter uns vollends umschlossen.
Der Abstand zwischen Blitz und Donner schrumpft auf Millisekunden.
Es gießt wie aus Kübeln.
Kein schützender Unterstand, kein Baum, keine Höhle... nur wir, klatschnass im Gewitter auf dem Berg und noch 7 km vor uns.
Es regnet und stürmt bis zum Schluss.
Die Steine sind glitschig, die Erde schlammig. Wir stürzen jeder mehrmals und landen mit den Händen im dornigen Gestrüpp.
Immer wieder Sturmböen und Hagel.
Ich friere in den durchweichten Klamotten. Meine Zähne klappern.
Wie Maschinen bewegen wir uns voran. Immer weiter. Nur runter.

Es ist absolut beschissen.
Natur, du altes Arschloch!

Nach etwa 3 Stunden erreichen wir die Nida-Hocheben und die rettende Taverne.

Sieht nett aus: Der Himmel um 7:30 Uhr
Ankunft am Gipfel
Herrlich flauschig weiß, diese Wolken

Feierlicher Eintrag ins Gästebuch des Gipfels - Anschließend Fotos für die Presse - Danach Mittagessen



Moment mal.....Wolken?

Du altes Arschloch Natur.
not amused: Sky Wachtelborn

20. September - Beim Zeus

Wir haben unser Lager auf die Nida-Hocheben verlegt.
Die Wirtsleute der Taverne hauen 18 Uhr ab und hängen uns den Schlüssel neben die Tür.
Die Geburtshöhle des Zeus ist nur 500m entfernt.
"Toll" - Nepal Joe ist aufgeregt.
Es ist aber keiner Zuhause. Nicht einmal ein Halbgott.
Den Rest des Tages tollen wir mit den Schafen über die Nida-Hocheben und essen Ambrosia.

Und das sagt Nepal-Joe:
"Ambrosia ist eine Pflanze die besonders häufig im Mittelmeerraum anzutreffen ist!"

Nida-Hochebene von hoch oben
Nida-Hochebene aus Distel-Perspektive
Sky Wachtelborn segnet ein Schaf